Landesmeister und Deutscher Meister im Kanu Slalom
Für das Jahr 2023 hatte sich Sebastian Polle einen Trainingsplan gemacht, um seine Ziele zu erreichen, doch was er am Ende erreicht hat, daran hätte er im Traum nicht gedacht:
Vor der Arbeit wollte er jeden Morgen in den vereinseigenen Kraftraum, der seit der Renovierung während Corona noch besser auf die Bedürfnisse der Kanute abgestimmt ist. Darüber hinaus war sein Plan, zweimal in der Woche paddeln zu gehen.
Doch wie es immer so ist … erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Im März legte ihn Corona für mehrere Wochen flach, die erworbene Fitness war weg und musste erst wieder aufgebaut werden, was mit einem Beruf und einer Familie und mit den Nachwirkungen von Corona nicht immer ganz einfach ist.
Somit startete er Ende April in Bergheim in der Leistungsklasse Herren K1 mit null Erwartungen. Das Ergebnis, ein 4. Platz und die 5. schnellste Zeit waren mehr als erwartet und somit war Sebastian damit sehr zufrieden.
Anfang Mai sollten die Landesmeisterschaften in Hohenlimburg ausgetragen werden und Sebastian startete bei den Masters Ü40 K1 und ist dort mit deutlichem Abstand 1. geworden und somit auch Landesmeister. Im August startete Sebastian in Unna im Slalom und wurde dort in einem starken Teilnehmerfeld in der Klasse K1 Herren 6.
In der zweiten Jahreshälfte standen dann die German Masters an. Aufgrund der guten Leistungen in diesem Jahr und viel Zuspruch aus seinem privaten Umfeld meldete Sebastian sich auch hier ohne größere Erwartungen an und siegte auch in diesem Rennen mit einem guten Vorsprung und ist in der Masters-Klasse Ü40 somit auch Deutscher Meister. Auch im Team-Rennen, welches er zusammen mit der KST bestritten hat, konnte er den ersten Platz einfahren.
Im Kanu Slalom ist es das Ziel, auf Zeit, eine bestimmte Torfolge zu umfahren. Jeder Fehler in der Torfolge gibt Strafzeiten. Sebastian hat in diesem Jahr nicht nur gute Erfolge eingefahren, er hat es auch geschafft, in 10 Rennläufen nur 4 Torfehler angerechnet zu bekommen. Auch darauf kann er sehr stolz sein.
Trotz aller gesundheitlichen Hindernisse, auf die Grundfitness, die er vor langer Zeit beim KCZ bei Edith gelernt hat, kann er anscheinend immer noch zurückgreifen.
Darüber hinaus ist es seine Motivation und sein Leistungswille, obwohl er zu großen Teilen alleine trainieren muss, die ihn zu diesen Ergebnissen gebracht haben. Leider haben wir aktuell im Verein keine weiteren Slalomfahrer, aber wir sind sehr stolz darauf, dass Sebastian Polle auch weiterhin für den Kanu-Club Zugvogel startet und zu unseren Leistungsträgern gehört.
Im nächsten Jahr findet in Krakau die Masters-WM statt. Bisher ist er sich noch nicht sicher, ob er aus Zeitgründen (Familie und Beruf brauchen auch ihre Zeit) dort starten kann.
Der Kanu-Club Zugvogel würde sich freuen, wenn er alles unter einen Hut bekommt, und wir ihn vielleicht auch dort zu einer tollen Leistung beglückwünschen könnten. Aber egal, wie er sich entscheidet - wir sind stolz auf ihn.
Sylvia Daruwala
