Pilze und Wasserfälle
Die Jugendfahrt 2025 nach Wildalpen
Die steirische Salza ist in jedem Zugvogel-Paddeljahr ein Sommer-Highlight. Immer in der ersten Ferienwoche fährt die Jugendgruppe mit zahlreichen Betreuer*innen nach Wildalpen, um das Wildwasser unsicher zu machen. Leider mussten drei Jugendliche kurzfristig absagen, so dass wir zu 19 Personen und mit einem sehr komfortablen Betreuungsschlüssel unterwegs waren. Es war eine fantastisch gute Woche mit vielen Highlights und Deep Dives 😊
Alle Paddler lieben Regen, ganz besonders wenn er in der Vorwoche gefallen ist. Wir hatten dieses Glück und damit auch einen traumhaften Pegelstand über 170 cm auf der Salza. Das Wasser war immernoch grüntürkis (nach zuviel Regen ist es eher sandig-braun), die Schwälle wenig steinig und von schönen Wellen begleitet, dazu ein paar nette Walzen und Löcher für die Wagemutigeren. Bei dem Wasserstand zeigten sich in der Schlucht schöne große Pilze, aber alles war sehr fair zu fahren.
Guter Wasserstand mit sportlichen Bedingungen direkt vorm Kochzelt. Hier im Bild: Patrick beim Zaubern in der Welle
Der erste Tag ging für die Jugend denn auch gleich mit der langen Tour, vom Campingplatz bis zum Stausee, los. Während sie unterwegs waren, gab es den ersten Aufreger am Campingplatz: Starkwind und ebensolcher Regen hatten eine Zeltstange gebrochen und ein Tarp einer Schlafhängematte zerrissen. Zum Glück ließen sich die Schlafsäcke trocknen, die Stange schienen und ein neues Tarp organisieren, so dass alle trocken schlafen konnten.
Die Woche bestand natürlich zum großen Teil aus Paddeln auf der Salza, einmal auch auf der Enns. Direkt vom Campingplatz aus, mit Einstieg für manche oberhalb und manche unterhalb vom Plopp, ging es fast immer bis zum Stausee. Eine ganz ordentliche Strecke von etwa 30 Kilometern, die manche auch in kurzen Freestyle-Booten gefahren sind. Insbesondere den jüngeren Betreuern war das aber nicht genug, sie spielten vorab bereits oben in der Hinterwildalpen-Welle und fuhren den Hinterwildalpenbach mit seinen vielen Stufen.
Kleine Boote für großen Spaß …
Echtes Herzklopfen gab es bei einer Premiere: Zum ersten Mal sind die jungen Erwachsenen den kleinen Wasserfall des Laussabachs kurz vor der Mündung in dieEnns gefahren! Er hatte einen sehr sportlichen Einstieg, denn man musste, festgehalten von einem anderen Paddler, in das schräg auf einem Felsen liegende Boot steigen, vom Felsen springen und sofort nach rechts abbiegen. Nach kurzer Anfahrt kam dann der schöne, etwa fünf Meter hohe Wasserfall mit tiefem Gumpen und watteweichem Aufprall. Das war eine echte Mutprobe, der sich Kieran, Patrick, Leander, Esta, Marcel und Lukas gleich mehrfach gestellt hatten. Respekt!
Überhaupt war das eine Woche der Sprünge. Vom Sprungturm an der Hängebrücke an der Wasserlochklamm, mit und ohne Boot, von den Schollen in der Schlucht, von der Brücke am Stauseeausstieg – immer ging es durch die Luft hinunter ins Wasser. Und auf dem Wasser selbst lieferten sich besonders die Betreuer untereinander heftige Wasserpistolenschlachten. Ein bisschen geSUPt wurde auch, natürlich wieder über den Plopp vorm Küchenzelt, der bei diesem Wasserstand allerdings im Stehen nicht zu schaffen war.
Am vorletzten Tag konnten leider nicht alle Jugendlichen mitpaddeln. Zum Vorteil der anderen, die dann nahezu mit Eins-zu-Eins-Betreuung gefahren sind. Da ging es richtig zur Sache! Jetzt kennt jeder von ihnen jedes einzelne Kehrwasser – und es war beeindruckend zu sehen, in welch wagemutigen Kehrwässer sie sich, teilweise trotz winziger Boote, hinein- und auch wieder herausgetraut haben. Das lief natürlich nicht immer trocken ab, aber da die Jugendlichen größtenteils souverän rollen, hielten sich die Schwimmfeste in Grenzen.
Besonders schön finde ich immer das gemeinschaftliche Kochen und Essen. Es war abwechslungsreich und lecker und als I-Tüpfelchen haben die Jugendlichen danach fast jeden Abend gespült, bestochen mit einem Bluetooth-Lautsprecher, der die Spülküche zur Disco werden ließ.
Der neue Spielplatz auf dem Campingplatz war auch für die Großen ein Anziehungspunkt
An einem Abend war es trocken genug für ein Lagerfeuer, am brandneuen Spielplatz und an den kühleren Abenden im großen Aufenthaltsraum war immer viel los und auch ansonsten sah man deutlich, wie die Jugendlichen die Gemeinschaft und den Freiraum genossen haben. Den Abschluss bildete dann ein leckerer Restaurantbesuch, bei dem die meisten das All-you-can-Eat-Buffet geplündert haben. So eine Paddelwoche macht halt Appetit 😊
Die Woche hat gezeigt, wie wertvoll die Jugendarbeit des Zugvogels ist. Die Jugendlichen von ganz früher und von früher sind heute als Betreuer aktiv, geben ihr Wissen und Können enthusiastisch an die Jugendlichen von heute weiter, die mit viel Spaß und Einsatz große Fortschritte gemacht haben. Ja, so eine Woche mit dem Zugvogel in Wildalpen ist wirklich zu Recht eins der Paddeljahr-Highlight!
Das Abschlussfoto bei Sonnenschein: Eine gutgelaunte, farbenfrohe und zufriedene Gruppe …
Stefani
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